Heute gibt es Teil 2 von 3 der Rezeptserie „Veganer Roadtrip“ in Zusammenarbeit mit www.surfwissen.de und dazu mein Versuch euch zu erklären, warum Surfen süchtig macht.
Habt ihr eine echte Leidenschaft für etwas? Ich wünsche es euch! Auch wenn eine Leidenschaft nicht immer einfach ist (vielleicht kommt deshalb das Wort Leiden darin vor…), kann sie einem doch einfach die besten Glücksgefühle bescheren. Ich habe in meinem Leben immer wieder Dinge gehabt, die ich sehr gerne gemacht habe, aber erst seit drei Jahren gibt es DIE EINE Leidenschaft – das Surfen. Eher zufällig hat sich nach ein paar Jahren „Das wollte ich immer schon mal probieren“ der erste Surfurlaub ergeben. Im Weißwasser (der Teil nah am Strand, wo die Wellen schon gebrochen sind), gebeutelt von heftiger Strömung, war es an diesem ersten Tag in Marokko um mich geschehen. Nach drei Tagen hatte ich einen solchen Muskelkater, dass ich mir nicht mehr alleine den Pullover über den Kopf ziehen konnte, aber das Dauergrinsen aus meinem Gesicht wollte nicht mehr verschwinden. Die ersten zwei, gefühlten zweihundert Meter, die ich stehend auf dem Brett fuhr verursachten eine solche Glücksexplosion, dass klar war „Das muss ich wieder und wieder und wieder haben“. Allerdings verbringt man beim Surfen nur einen Bruchteil der Zeit tatsächlich auf dem Brett, erst recht als Anfänger. Aber die Zeit dazwischen ist das Gegenteil von langweilig und vertan. Die Wirkung, die der Ozean auf Kopf, Körper und Herz hat, lässt einen alles außerhalb des Wassers vergessen, was wohl der andere Grund dafür ist, dass die meisten Surfer für immer infiziert sind. Inzwischen gibt es sogar wissenschaftliche Untersuchungen, die bestätigen, dass im Meer außerordentliche chemische und neurologische Dinge mit uns passieren. Meine Mutter erklärte mir das mal ganz einfach: Wir schwimmen im Bauch unserer Mutter in Salzwasser, kein Wunder, dass der Ozean eine beruhigende und beflügelnde Wirkung auf uns hat!
Sobald man Salzwasser geleckt hat, meldet sich meist auch der Ehrgeiz. Schließlich will man so oft und so lange wie möglich auf dem Brett übers Wasser fliegen. Und mit dem Ehrgeiz kommen oft auch das Denken und der Frust dazu. Man verliert die Unbeschwertheit des Anfängers und kämpft (jedenfalls geht es mir so) ständig mit den eigenen Grenzen. Nix klappt und man glaubt die Bewegungsabläufe niemals auf die Reihe zu bekommen. Die Arme brennen vom Paddeln und man schwört sich zuhause noch öfter schwimmen zu gehen. Und gerne ist auch mal eine gehörigen Portion Schiss dabei, denn das Meer zeigt einem immer wieder, wer Herr der Lage ist und wer nicht – du! Und trotzdem hat man bei 90% der Sessions Spaß im Wasser, eben einfach weil man (im Idealfall) die Sonne im Gesicht, frische Luft um sich und kristallklares Wasser unter sich hat. In den restlichen 10% tut man sich (meist aufgrund eigener Dummheit) weh oder die Wellen verabschieden sich just in dem Moment, in dem man draußen ist.
Und jedes Mal, wenn ich bisher an dem Punkt war zu sagen, ich schmeiß es doch hin, kommt wieder diese eine Welle, die man so schnell nicht vergessen wird und man weiß wieder „ach dafür mach ich das alles“! Und so lernt man mit der Zeit nicht nur das Surfen, sondern auch eine Menge fürs Leben. Dazu dann nächste Woche mehr.
Jetzt aber erstmal ein Lunchrezept, das sich übrigens auch super vorbereiten lässt, so dass man nach dem Surfen gleich darüber herfallen kann – Wraps mit Texmex-Füllung. Die schnell in der Pfanne gebackenen Vollkorn-Fladen sind eine gesunde Abwechslung zum Weißbrot, das im Süden Europas leider oft ausschließlich verkauft wird. Avocado und Bohnen sättigen, ohne dass man am Nachmittag wie ein nasser Sack auf seinem Board liegt.

Vorbereitung | 30 Minuten |
Portionen |
Portionen
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- 300 g Vollkornmehl, ca. 2 Kaffeebecher voll
- 200 ml Wasser, lauwarm, ca. 1 Kaffeebecher voll
- 0,5 TL Salz
- 0,5 Stk. Salatgurke
- 1 Stk. Tomate, groß
- 1 Dose/n Kidneybohnen
- 1 Dose/n Mais, klein
- 2 Stk. Avocados, essreif
- 1 Stk. Knoblauchzehe
- 1 Stk. Zitrone o. Limette
- 1 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- Cayennepfeffer o. Chili
- Koriander, frisch
- Mehl zum Ausrollen
Zutaten
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- Vollkornmehl und Salz in einer Schüssel mischen. Nach und nach das Wasser zugießen und immer wieder durchkneten, bis ein Teig entstanden ist, der nicht mehr an den Fingern kleben bleibt, aber weich und elastisch ist. Den Teig in ein sauberes, feuchtes Geschirrtuch wickeln und 10 Minuten ruhen lassen.
- Währenddessen die Zitrone bzw. Limette auspressen bzw. drücken (piekst man dabei mit einer Gabel in die Schnittfläche, lässt sich auch ohne Saftpresse eine Menge rausholen). Die Knoblauchzehe schälen und möglichst fein hacken oder pressen. Das Fruchtfleisch aus der Avocado lösen und in eine Schüssel geben. Knoblauch, die Hälfte des Zitronensaftes, etwas Salz und Pfeffer hinzugeben und alles mit der Gabel zerdrücken und vermengen, bis eine möglichste cremige Masse entstanden ist. Wer zuhause kocht, kann das Ganze auch mit dem Stabmixer machen.
- Gurke und Tomate würfeln und in eine separate Schüssel geben. Kidneybohnen und Mais abgießen und dazugeben. Mit der anderen Hälfte des Zitronensaftes, Olivenöl, Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer/Chili nach Geschmack würzen.
- Den Teig in 8 Portionen teilen und diese nacheinander zu dünnen, runden Fladen ausrollen (in Größe eurer Pfanne). Dafür die Arbeitsfläche und die Oberseite des Fladens mit reichlich Mehl bestäuben, damit nichts festklebt und reißt. Wer unterwegs kein Nudelholz dabei hat, kann eine große, möglichst gerade Flasche mit Wasser füllen und die Fladen damit ausrollen.
- Eine Pfanne erhitzen und mit etwas Öl fetten. Wer eine beschichtete Pfanne nutzt braucht kein Öl. Nun das überschüssige Mehl von den Fladen klopfen und diese nacheinander bei mittlerer Hitze von beiden Seiten „backen“ bis sie anfangen dunkle Flecken zu bekommen. Wer die Wraps sofort essen will, stapelt die fertigen Fladen und hält sie zwischen zwei Tellern warm und geschmeidig. Wer die Fladen vorbereitet, um die Wraps später zu essen, der stapelt die Fladen und schlägt sie in das feuchte Geschirrtuch ein. Kühlen sie an der Luft aus, werden sie hart und lassen sich nicht mehr rollen.
- Für jeden Wrap nun einen Fladen mit der Avocadocreme bestreichen und im vorderen Drittel etwas Salat auf den Fladen geben. Nun den Fladen einmal über den Salat klappen, dann die Enden links und rechts einschlagen und den Wrap fertig aufrollen.
Wer keinen Koriander mag, kann auch glatte Petersilie nehmen.
Ich bin zwar mehr der Berg-Mensch und verbringe meinen Urlaub lieber in luftigen Höhen als am Strand, aber bei diesen lecker gefüllten Wraps sitze ich gleich am Tisch. Die gibt es bei mir auch mal! Liebe Grüße, Miriam