Vegane Superhelden
Lebensmittel mit Superkräften
In der Reihe „Vegane Superhelden” stelle ich dir Lebensmittel vor, die mit natürlichen Superkräften ausgestattet sind. Sie geben dir Energie, schützen dich oder helfen dir im Kampf gegen das Böse in Form von Krankheiten. Andere nennen sie Superfoods, ich nenne sie Superhelden 🙂
Als ersten veganen Superhelden – meet „Käpt’n Kurkuma”!
Käpt’n Kurkuma
Die wohl stärkste Wurzel der Welt
Er ist knollig und sieht äußerlich seinem Superhelden-Verwandten „Invisible Ingwer” fast zum Verwechseln ähnlich. Er ist ein bisschen schmächtiger, aber dafür hat sein knalloranges Inneres es gewaltig in sich! Seine Heimat ist Südostasien, aber man trifft ihn in Pulverform und inzwischen auch in frischer Form in vielen deutschen Super- und Biomärkten.
Sein Lieblingsgegner sind freie Radikale, die in deinem Körper alle möglichen Formen von entzündlichen Krankheiten auslösen können. Außerdem sind sie für den Alterungsprozess mitverantwortlich und somit auch für viele degenerative Krankheiten!
Die Liste der Fähigkeiten, die Käpt’n Kurkuma (möglicherweise) hat, liest sich wie die Musterbeschreibung eines Superhelden:
- kann das Immunsystem stärken
- kann entzündungshemmend sein
- kann Magen-Darm-Beschwerden lindern
- kann Schmerzen lindern und Wundheilung fördern
- kann Alzheimer vorbeugen
- kann gegen Krebs schützen
- kann Tumore in Wachstum und Ausbreitung hindern
- kann bei Arthrose den Heilungsprozess unterstützen
- kann vor Herzinfarkten schützen
- kann Depressionen lindern
- kann Diabetes-Patienten bei der Verbesserung der Blutgefäß-Funktion unterstützen
- kann den Alterungsprozess verlangsamen
- kann vielleicht sogar gegen AIDS helfen, aber das weiß man noch nicht so genau
Es gibt Zweifler, die an einige dieser Fähigkeiten nicht glauben, weil sie noch nicht ausreichend durch Studien bewiesen sind. Aber selbst wenn nur die Hälfte stimmt, ist Käpt’n Kurkuma immer noch ein Superheld, wie er im Buche steht und definitiv einer von den Guten! Und welcher bescheidene Superheld lässt sich schon gern bei der Arbeit beobachten!?
Schaden tut dir Käpt’n Kurkuma jedenfalls nicht, also warum lädst du ihn nicht häufiger in deine Küche ein!
Das Geheimnis von Käpt’n Kurkuma
Wie macht er das nur?
Sein Geheimnis Nr. 1 sind seine Antioxidantien, die beste Waffe gegen freie Radikale. Diese freien Radikalen sind „unvollständige” Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Kaum sind sie in deinem Körper klauen sie sich das fehlende Elektron aus irgendeinem Bestandteil deiner Zellen und das schneller, als du gucken kannst. Nämlich in 0,00000000001 Sekunden! Aber Käpt’n Kurkuma ist noch schneller! Er gibt den freien Radikalen freiwillig ein Elektron aus seinen Antioxidantien ab und macht sie damit unschädlich!
Sein Geheimnis Nr. 2 hat mit Schnürsenkeln zu tun! Naja, fast 🙂
Jede der Zellen in deinem Körper enthält deine Chromosomen, auf denen deine DNA gespeichert ist. Jedes mal, wenn sich die Zelle teilt, um sich zu replizieren (was non-stop passiert), wird ein kleines Stück am Ende der Chromosomen abgetrennt, um der neuen Zelle alle Informationen zu deiner DNA mitzugeben und sie somit weiß, was sie zu tun hat.
Um die Enden der Chromosomen befinden sich die sogenannten Telomere. Die kannst du dir vorstellen, wie diesen kleinen Plastikschlauch, der zum Schutz um die Enden deiner Schnürsenkel liegt, damit sie nicht ausfransen. Je häufiger die Zelle sich teilt, desto kürzer werden die Telomere. Die Zelle altert, und damit auch du! Alte Zellen sind anfällig für degenerative Krankheiten und sind die Telomere so weit abgenutzt, dass die Chromosomen geschädigt werden, kann z.B. Krebs entstehen.
Um die Telomere so lange wie möglich zu erhalten, hilft alles was man unter einem gesunden Lebensstil versteht. Gesunde (vegane) Ernährung, Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Drogen, Sport, frische Luft, Sonne in Maßen (für ein gutes Vitamin D Level) und Entspannungsübungen wie z.B. Meditation.
Da die Natur ja nicht blöd ist, produzieren die Zellen bei ihrer Teilung den Proteinkomplex Telomerase, der so gut wie möglich dafür sorgt, dass die Telomere nachgebildet und bewahrt werden. Und da kommt Käpt’n Kurkuma ins Spiel! Der kann nämlich die Telomerase-Produktion antreiben und so bei der Erhaltung der Telomere helfen.
Superkräfte & Supergeschmack
Was du außerdem noch über Käpt’n Kurkuma wissen solltest
Wenn Käpt’n Kurkuma inkognito unterwegs ist, nutzt er den Name Gelbwurz. Der kommt natürlich von seinem gelben Farbstoff, der ihm seine gesunde innere Farbe gibt. Der Farbstoff Curcumin färbt so intensiv, dass du frischen Kurkuma lieber nur mit Handschuhen und unempfindlichem Küchengerät verarbeiten solltest. Er wird deshalb unter dem Pseudonym E 100 auch gerne von der Lebensmittelindustrie verwendet, um Senf, Margarine und Wurstwaren zu färben.
Curcumin ist gleichzeitig auch der Hauptwirkstoff im Inneren von Käpt’n Kurkuma, der für die medizinischen Effekte verantwortlich ist.
Die Inder wissen schon lange von seinen Superkräften. Dort ist Kurkuma als Hauptbestandteil vom Curry-Gewürz im ganzen Land verbreitet und landet in fast jedem Essen. Die Inder verehren Käpt’n Kurkuma so sehr, dass sie ihn zur heiligen Pflanze gemacht haben. Die ayurvedische Medizin wäre ohne ihn aufgeschmissen!
Wir Deutschen nutzen Kurkuma dagegen eher selten und wenn überhaupt in indischen Currygerichten. Dabei kann der Käpt’n so viel mehr!
Hier ein paar leckere Vorschläge für Rezepte mit Kurkuma:
- Kurkuma-Latte bzw. Goldene Milch
- Goldene Milch-Hirseporridge mit schnellem Apfelkompott
- Ananas-Kurkuma-Smoothie
- Kurkuma-Kokos-Smoothie
- Ananas-Kurkuma-Limonade
- Indisches Dal
- Türkische Linsensuppe
- Gemüsecurry
- Golden Milk Icecream
- One-Pot Kale Sweet Potato Curry
- Dark Chocolate Golden Milk Maracoons
Superkräfte zum Schlucken?
Pille vs. Gewürz
Ein Superheld wie Käpt’n Kurkuma ruft natürlich schnell Nachahmer und Trittbrettfahrer auf den Plan! Die Pharmaindustrie hat seine Superkräfte entdeckt, extrahiert und nachgebaut. Und verkauft sie nun gewinnbringend in Pillen- und Kapselform.
Superkräfte in konzentrierter Form? Jein. Für einige therapeutische Zwecke kann die hohe Dosierung mit Curcumin in Form von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein. Allerdings gibt es Studien, die zeigen, dass Curcumin nicht allein für die Superkräfte von Käpt’n Kurkuma verantwortlich ist. [1] Der Rest seines Geheimnisses ist nur noch nicht gelüftet. Aber wie bei allen Pflanzen gilt, dass eben oft die Gesamtheit der Inhaltsstoffe für die Wirkung sorgen und nicht ein einzelner, extrahierter Wirkstoff. Insofern ist die natürliche Form meistens die beste!
Aufgepasst!
Das solltest du beachten
- wenn du regelmäßig und viel Kurkuma verzehrst, achte auf Bio-Qualität
- der Wirkstoff Curcumin ist schlecht wasserlöslich, daher bei jeder Zubereitung etwas Fett zugeben
- eine Prise schwarzer Pfeffer (bzw. das darin enthaltene Piperin) erhöhen die Verwertbarkeit des Wirkstoffs um ein Vielfaches [2]
- zu therapeutischen Zwecken muss die Dosis entsprechend hoch sein: mind. ½ – 1 TL / Tag [3]
- Folgende Personengruppen sollten Kurkuma in hohen Dosen nicht ohne ärztliche Beratung verwenden bzw. einnehmen [4]
- Schwangere & Stillende (da zu wenige gesichterte Forschungsergebnisse)
- Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen (da Kurkuma blutverdünnend wirkt)
- Personen mit Gallen- und Nierensteinen (Kurkuma regt die Gallenblase an, was die Erkrankungen verschlimmern kann)
Wie kochst du mit Käpt’n Kurkuma?
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Hast du andere, leckere Rezepte mit Kurkuma? Teile sie mit allen Happy Planties und schreib einen Kommentar! Oder hast du Fragen zu Kurkuma? Auch die schreib gerne in die Kommentare!
Quellen:
[1] Turmeric or Curcumin: Plants vs. Pills
[2] Boosting the Bioavailability of Curcumin
[3] Kurkuma [Die gesündesten Lebensmittel der Welt]
[4] Who Shouldn’t Consume Curcumin or Turmeric?
Hinweis:
Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultiere bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt deines Vertrauens!
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Hey Sara.danke für diesen tollen Artikel. Dass ein halber bis 1 Tl reicht,wusste ich noch nicht. Ich mag Kurkuma am liebsten in indischen Curries und in Dhal.Meine Mama packt ihn immer in ihren morgendlichen Smoothie mit rein.
Gern geschehen, liebe Corinna 🙂
Freut mich, dass der Artikel dir helfen konnte!
Bezgl. der Verzehrempfehlung für Kurkuma streiten sich die „Experten“ ja immer noch. Insofern schwanken die Angaben. Wenn du Kurkuma mit einer Prise (20igstel TL reicht) schwarzen Pfeffer kombinierst, steigt die Bioverfügbarkeit laut nutritionfacts.org um bis 2.000% (s. Quelle [2]). Ich esse meine Tagesration Kurkuma morgens im Porridge und füge eine Prise Pfeffer hinzu, die man überhaupt nicht rausschmeckt 🙂