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Vegan im sozialen Umfeld

17 Minuten Lesezeit 3 Kommentare

Vegan im sozialen Umfeld – wie können missionierende Veganer und ihr nicht-veganes Umfeld zueinander finden?
Dieser Artikel ist in erster Linie für alle geschrieben, die sich vegan ernähren oder es vor haben. Wenn du Nicht-Veganer bist und verstehen möchtest, warum Veganer so gerne und viel über ihren Lebensstil reden, dann lies zuerst das hier.

Vegan im sozialen Umfeld

Die größte Herausforderung vieler Veganer

Du hast die vegane Ernährung für dich entdeckt. Du fühlst dich bombastisch, bist stolz deinen Beitrag zum Umwelt- und Tierschutz beizutragen und fragst dich, warum nicht jeder vegan isst. Deine Begeisterung kennt keine Grenzen und du musst deine neu gewonnene Lebensqualität sofort mit jedem teilen!

Du rennst voller En­thu­si­as­mus los und läufst geradewegs vor die Wand. Deine Oma denkt du wirst wegen Unterernährung elendiglich zu Grunde gehen, deine Eltern versuchen dir bei jedem Besuch Fleisch anzudrehen und deine Freunde witzeln darüber, ob du jetzt noch Blutorangen essen darfst.

Nicht?! Dann hast du ein tolles, verständnisvolles Umfeld und kannst dich glücklich schätzen. Tatsächlich berichten aber die meisten Veganer auf die Frage, was ihnen bei der Umstellung am schwersten gefallen ist, von fehlender Akzeptanz im sozialen Umfeld.

Auch ich musste erst lernen, den Umgang mit meinem Umfeld entspannt anzugehen. Ich habe zwar das Glück sehr verständnisvolle Freunde, Eltern und Geschwister zu haben und außerdem in einer toleranten Großstadt zu wohnen. Trotzdem habe ich den ein oder anderen am Anfang mit meiner Begeisterung genervt.

Hier meine Tipps, die mir zu einem entspannten Umgang verholfen haben und sogar dazu geführt haben, dass ich einige Menschen in meinem Umfeld zu häufiger oder komplett veganer Ernährung inspirieren konnte.

Bevor du auf „Mission“ gehst

Bereite dich gedanklich vor

Frage dich, ob du (schon) erzählst, dass du dich vegan ernährst

Die vegane Ernährung hat dein Herz und Magen innerhalb weniger Tage oder Wochen erobert? Lass ein bisschen Zeit verstreichen! Wenn ein Freund zu dir kommt und begeistert davon erzählt, dass er seit drei Tagen Curling spielt und es sein Leben verändert hat, nimmst du ihn erst mal nicht für voll und rennst auch nicht gleich zur nächsten Eisbahn, um es auszuprobieren. Ist der Freund nach ein paar Monaten tatsächlich ein anderer Mensch, schaust du dir das Ganze vielleicht doch mal näher an.

Also geh nicht sofort mit deiner neuen Ernährung hausieren. Die Situationen, in denen das Thema automatisch aufkommt, kommen schnell genug.

Deine Ernährung, deine Entscheidung!

Es wird früher oder später Kritik geben, bereite dich darauf vor. Sei selbstbewusst. Steh zu deiner Entscheidung. Lass dich von Kritik oder Zweifeln nicht sofort aus der Bahn werfen. Du entscheidest selbst, was das Beste für dich und deinen Körper ist. Lass dir von niemandem reinreden, aber rede den anderen genauso wenig rein!

Wenn dich jemand ohne Argumente angreift, dann behalte dir immer vor, dich der Situation zu entziehen. Lass dich nicht auf Diskussionen ein, die du nicht führen möchtest!

Definiere dich nicht über Veganismus!

Du bist mehr als nur Veganer/in. Genauso wie du mehr bist, als nur Frau, Mann, hetero- oder homosexuell, Mutter, Vater, Beamte/r, Jurist/in, Deutsche/r, Spanier/in oder was auch immer. Wenn du in Gesprächen aber kein anderes Thema mehr als deine Ernährung kennst, dann wirst du schnell als DER VEGANER wahrgenommen. Auch wenn das vegane Essen gerade vielleicht dein Leben bestimmt, interessiert sich dein Umfeld auch für alle anderen Aspekte deines Lebens und deiner Persönlichkeit.

Wie würdest du reagieren, wenn ein Freund in jeder Unterhaltung betont, wie wichtig ihm jeden Tag sein Steak ist? Er wäre schnell DER FLEISCHFRESSER, mit dem du dich nicht mehr treffen magst.

Verlier deinen Humor nicht!

Mit Humor lassen sich viele knifflige Situationen einfacher bewältigen. Sei nicht beim ersten Witz beleidigt. Du hast sicher auch schon mal einen Witz auf Kosten anderer gemacht. Natürlich sind die Hintergründe der veganen Ernährung keineswegs ein Witz. Trotzdem kein Grund zum spaßbefreiten Griesgram zu werden!

Der Ton macht die Musik

Tipps für die Kommunikation

Erzähl deine Geschichte

Wenn jemand Interesse an deiner Lebensweise zeigt, dann erzähl deinen ganz persönlichen Weg und wirf nicht mit abstraktem Wissen um dich. Erzähle, wie positiv dein Leben sich verändert hat und sei offen und ehrlich was deine Schwierigkeiten angeht. Bring deine Begeisterung zum Ausdruck, ohne deinem Gegenüber das Gefühl zu geben, dass sie/er sich falsch ernährt.

Nimm‘s nicht persönlich und hab Geduld

Wenn jemand Kritik zu deinem Lebensstil äußert, nimm sie nicht persönlich. Die Kritik gilt nicht dir als Mensch, sondern drückt die Unsicherheit oder Zweifel deines Gegenübers aus. Einige Menschen fühlen sich unbewusst angegriffen, wenn du ihnen ein „besseres“ Leben vorlebst, denn das bedeutet im Umkehrschluss, dass ihr Leben „schlechter“ ist. Das menschliche Gehirn sagt meist zuerst „Veränderung ist Gefahr“, also wehrt sich dein Gegenüber. Schlage nicht mit Gegenwehr zurück, sondern wechsel lieber das Thema und biete an, ein anderes Mal weiter darüber zu sprechen.

Vergiss nicht, wo du herkommst und hab Verständnis

Auch für dich gab es sehr wahrscheinlich ein Leben vor der veganen Ernährung. Vermutlich hast du sogar den Großteil deines bisherigen Lebens selbst tierische Produkte konsumiert. Vielleicht hast du sogar andere für ihren veganen Lebensstil kritisiert oder gedacht, sowas käme für dich nie in Frage. Erinnere dich regelmäßig daran! Das hilft dir, die Reaktionen deiner Mitmenschen besser zu verstehen und zu akzeptieren.

Wenn du von deinem Umfeld Mitgefühl für Tiere erwartest, solltest du in der Lage sein, Mitgefühl für deine Mitmenschen zu empfinden.

Wenn du deinem Umfeld mit Verständnis begegnest, erhöhst du damit die Chancen Verständnis zurück zu bekommen. Wenn du jemanden für seinen Fleischkonsum verurteilst, wirst du sehr wahrscheinlich für deine vegane Ernährung verurteilt!

Um mehr Verständnis zu entwickeln, schau dir mal dieses Video von Dr. Melanie Joy an:

Nimm deinem Umfeld die Sorgen

Gerade deine Eltern haben natürlich oft Sorge, dass es dir an irgendwas fehlen könnte. Erkläre ihnen, dass du dich noch nie so sehr um dein Wohlergehen gekümmert hast wie heute und ihre Sorgen unbegründet sind. Berichte von dem Wissen, das du dir angeeignet hast und ggf. beruhige sie mit jährlichen Blutuntersuchungen beim Arzt (die du eh machen solltest). Und freu dich, dass sich jemand so sehr um dich und deine Gesundheit sorgt.

Teile dein Wissen

Hast du das Gefühl bei deinem Gegenüber auf ein offenes Ohr zu treffen, dann teile dein Wissen. Pack die überzeugensten, erstaunlichsten Fakten auf den Tisch, die für deinen Lebensstil sprechen. Oder empfehle das beste Buch oder die beste Dokumentation, die du zu dem Thema kennst. Und biete dich an, jeder Zeit für Fragen zur Verfügung zu stehen.

Inspirierendes Beispiel statt erhobener Zeigefinger

Das viel kritisierte vegane Missionieren hat null Effekt und Sinn. Erinnerst du dich dran, wie deine Eltern dir gesagt haben, wie gefährlich Alkohol, Drogen, Klippenspringen und Backpacking sind? Und was hast du gemacht? Du hast Alkohol getrunken, mit Drogen experimentiert, bist von Klippen gesprungen und alleine durch die Welt gereist.

Sag dem Fleischesser wie ungesund sein Mittagessen ist und er wird dir genauso wenig zuhören, wie du damals deinen Eltern. Wenn der Fleischesser aber merkt, dass du viel mehr Energie hast als er und blendend aussiehst, dann wird er dich früher oder später schon fragen, was dein Geheimnis ist.

Jeder Mensch ist zu jedem Zeitpunkt an seiner ganz eigenen Station seiner persönlichen Entwicklung. Kritisiere niemanden dafür, dass er gerade nicht am selben Punkt steht wie du!

Such dir ein Ventil

Gerade wenn du aus ethischen oder ökologischen Gründen vegan geworden bist, möchtest du sicher der ganzen Welt den Spiegel vorhalten. Die Missstände machen dich wütend und du fragst dich, ob der Rest der Welt eigentlich blind ist. Wenn du geladen mit Wut versuchst, andere zu überzeugen, wirst du sehr wahrscheinlich nur Ablehnung erfahren. Kehr deine Wut nicht gegen dein Umfeld, sondern wenn überhaupt gegen die „Großen und Mächtigen“.

Such dir ein Ventil für deine Wut. Wut ist Energie, die du in etwas Positives wandeln kannst. Engagiere dich in deiner Freizeit für den Umwelt- oder Tierschutz, werde über deine Ernährung hinaus aktiv. Wenn du deine Wut nicht auflöst, wird sie dich von innen auffressen und dich überkommt ein Gefühl der Ohnmacht, mit dem du weder dir, noch der Welt hilfst.

Komm deinem Umfeld entgegen

Praktische Tipps für den Alltag

Biete deine Hilfe an

Wenn ein gemeinsames Essen ansteht, biete deine Hilfe beim Planen und Kochen an. Damit kannst du dem Gastgeber den Druck nehmen, das Richtige für dich zu kochen. Außerdem kann Kochen eine sehr kommunikative Tätigkeit sein, während der ihr euch beim Thema Ernährung vielleicht weiter annähern könnt.

Geschmack überzeugt

Bist du auf eine Party eingeladen, bring dein raffiniertestes, veganes Gericht mit und erzähl niemandem, der nicht fragt, dass es rein pflanzlich ist. Wenn der Geschmack gelobt wird, dann rück raus mit der „Wahrheit“ und mach dich auf verblüffte Gesichter gefasst.

Sei kompromissbereit

Deine Freunde oder Kollegen schleppen dich regelmäßig in Restaurants, in denen du nur die Beilagen essen kannst? Dann geh ab und zu mit, ohne zu meckern und verlang im Gegenzug regelmäßige, gemeinsame Besuche in vegan-freundlichen Restaurants.

Meine Top 3 Tipps

Erleichtern vegan im sozialen Umfeld

Mach Veganismus nicht zum Mittelpunkt jeder Unterhaltung.
Zeig Verständnis und Mitgefühl für jeden, egal wo er gerade steht.
Inspiriere statt zu missionieren.

Ein Wort an alle Nicht-Veganer

Warum Veganer missionieren

Du warst in deinem Leben wahrscheinlich auch schon mal total begeistert für eine Sportart, eine Gewohnheit, einen Film, ein Buch oder eine Band. Und wahrscheinlich hattest du das Bedürfnis, deine Begeisterung zu teilen, egal ob deine Familie und Freunde danach gefragt haben oder nicht. Denn Begeisterung zu teilen, erhöht die eigene Begeisterung. Und außerdem möchtest du, dass dein Umfeld auch von deiner Entdeckung profitiert. Was dir gut tut, willst du deinem Umfeld nicht vorenthalten. Das ist Teil unseres Kerns als soziale Wesen.

Genauso geht es den Veganern! Du kannst ihre Begeisterung vielleicht nicht nachvollziehen, aber für sie ist die (neu entdeckte) Lebensweise das Non-Plus-Ultra. Viele Veganer erleben am Anfang ihrer Ernährungsumstellung ein körperliches und seelisches Hoch, vor allem, wenn sie vorher wenig auf eine ausgewogene Ernährung geachtet haben. Und dieses Gefühl wünschen sie dir auch! Sie setzen also alles daran, dich von ihrem Lebensstil zu überzeugen. Sie handeln aus Liebe und gutem Willen für dich!

So reagierst du am besten

Veganismus interessiert dich?
Dann stell Fragen und hör zu. Damit machst du den Veganer zu einem sehr glücklichen Veganer.
Du möchtest nichts über Veganismus hören?
Dann reagiere diplomatisch. Sag, dass es dich freut, dein Gegenüber so begeistert und glücklich zu sehen, du dich aber gerade nicht bereit fühlst für das Thema. Sollte sich das in Zukunft ändern, kommst du gerne auf die Person zurück.

Natürlich gibt es die extremen Fälle, die gleich in detaillierten Bildern von Tierquälerei erzählen. Auch diese Veganer handeln aus Liebe – Liebe zu Tieren. Und auch hier gilt es ruhig zu bleiben und ähnlich diplomatisch zu reagieren wie oben beschrieben. Sag ehrlich, warum du nichts zu dem Thema hören möchtest. Aber sei auch ehrlich zu dir selbst. Einfach nur die Augen und Ohren zu verschließen wird dazu führen, dass du dich jedes Mal aufs Neue aufregst, wenn du mit dem Thema in Berührung kommst.

Womit hast du zu kämpfen?

Schreib einen Kommentar

Wie hat dein Umfeld auf deine Ernährungsumstellung reagiert? Stehst du vor scheinbar unlösbaren Konflikten mit deiner Familie oder Freunden? Warum nerven dich Veganer? Teile deine Erfahrungen mit allen Happy Planties, mach ihnen Mut und hol dir Hilfe! Schreib einen Kommentar!

Let's plant some happiness Let's plant some happiness! Sara


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Über den Autor

Sara

In 3 Jahren aus der Führungsposition kurz vorm Burn Out zum immer gesünder und glücklicher werdenden Happy Plantie! Meine Werkzeuge sind vegane Ernährung, Bewegung, Achtsamkeit, Persönlichkeitsentwicklung und Nachhaltigkeit. Mein Ziel ist es, auch dich zu einem gesünderen, glücklicheren Leben zu inspirieren - Let's plant some happiness!

3 Kommentare

  1. Edi
    1. November 2017 at 0:15

    Schöner Artikel, Kompliment.

    Antworten
  2. Elsbeth Styger
    15. Januar 2018 at 23:41

    Liebe Sarah
    Ich ernähre mich seit bald einem jahr rein pflanzlich aus ethischen gründen.ich missioniere nicht, begründe aber meinen entscheid, wenn ich auf meine ernährungsweise angesprochen werde. Nun musste ich mich mit folgender provokativen aussage eines fleischesser auseinandersetzen:es sei nachgewiesen,dass auch pflanzen schmerzen verspüren und weinen würden.also wäre es nichts als konsequent,auch keine pflanzen zu essen. (??!) meine spontane antwort:der vegane lebensstil führe genau dazu, dass tiere, die eben diese pflanzen fressen, immer weniger würden… wie wäre deine einleuchtende antwort?
    lieben dank für deine gedanken und rückmeldung.
    els

    Antworten
    • Sara
      18. Januar 2018 at 15:13

      Liebe Elsbeth,
      super, dass du aufklärst, ohne zu missionieren! Genau der richtige Weg!
      Ich kann dir nur empfehlen, dich von solchen Aussagen nicht provozieren und in die Ecke drängen zu lassen. Ich bin mir sicher, der betreffende Fleischesser lebt selbst nicht ausschließlich von tierischen Produkten…
      Deine Antwort klingt auf jeden Fall schon mal logisch und bezgl. des Schmerzempfindens von Pflanzen, schau dir mal diesen Artikel an:
      https://www.forschung-und-wissen.de/magazin/tiere-pflanzen/koennen-pflanzen-schmerzen-empfinden-13371960
      Ich hoffe, das hilft dir weiter!
      Liebe Grüße, Sara*

      Antworten

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