Ich habe ja vor zwei Wochen versprochen, von meiner Woche mit Yoga, Meditation und veganer Ernährungsberatung zu erzählen.
Tja, was soll ich sagen… gelernt habe ich:
- Ich bin wohl nicht der Typ für ein Leben im Ashram.
- Ich bin keine bessere Version meiner Selbst, wenn ich jeden Morgen um 6 Uhr aufstehe.
- Ich meditiere besser in der Natur als in einem Raum mit 500 Menschen und einem “Guru” auf der Bühne.
- Ich mag die Nori-Algen ums Sushi immer noch nicht.
- Es gibt nicht DIE Wahrheit über vegane Ernährung.
- Trotzdem ist es wichtig die Message “Vegan” zu verbreiten, sowie Vorurteile und Ängste abzubauen.
- Wissenschaft ist auf den aktuellen Stand gebrachter Irrtum.
- Jede Jeck ist anders.
Es war so ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Nicht alles war schlecht, aber trotzdem wird dieser Aufenthalt in einem Ashram vermutlich der erste und letzte in meinem Leben gewesen sein. Jedenfalls kann ich mir es gerade nicht anders vorstellen. Von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr fast durchgehend Programm zu haben, von Veranstaltung zu Veranstaltung hetzen und dann auf Kommando entspannen?! Da sieht meine Vorstellung von einem erfüllten, yogischen Leben anders aus. Vor allem weniger fremdbestimmt. Und mit weniger Mantra-Singen.
Die Ausbildung zu veganer Ernährungsberatung hatte gute und weniger gute Momente. Ich habe viel mitgenommen, mich zum Beispiel endlich mal intensiv mit den Themen Nährstoffen und Verdauungssystem beschäftigt. Die sehr gemischte Gruppe der Teilnehmerinnen (+1 Hahn im Korb) hat unglaublich viel Wissen eingebracht und damit den Ausbildungsinhalt deutlich aufgewertet. Natürlich darf man von einer einwöchigen Ausbildung nicht erwarten, danach allwissend zu sein. Trotzdem hatte ich mir in einigen Punkten mehr erhofft.
Mein vorher schon existentes Wissen konnte ich wie erwartet strukturieren und unterfüttern. Der Wunsch eine fundierte Wahrheit zu veganer Ernährung zu finden, war vielleicht ein wenig naiv. Deshalb ist meine wichtigste Erkenntnis, dass es DIE Wahrheit nicht gibt, es gibt nur MEINE und DEINE Wahrheit. Und auch wenn meine Wahrheit wohl nie 100% Rohkost sein wird, kann ein bisschen mehr Abwechslung und Farbe auf dem Teller nicht schaden. Außerdem musste der Rohkostsalat als Insider für alle Ausbildungsteilnehmer sein 😉
Ein “Random-Fact” für dich aus meinem neu erworbenen Wissen:
Sesam beinhaltet das perfekte Verhältnis von Kalzium zu Magnesium und wodurch beide Nährstoffe optimal verwertet werden können. Grund genug, die unscheinbaren Samen ab sofort öfter auf den Speiseplan zu setzen. Im heutigen Rezept gleich doppelt – als Sesammus (Tahini) im Dressing und als Sesam-Salz (Gomasio) als Topping für den knackigen Rohkostsalat aus Möhre, Rote Bete und Apfel.
Gomasio ist übrigens ein uraltes, asiatisches Würzmittel, das aus nur zwei Zutaten besteht – Sesam und Salz. Die Komponenten werden je nach Geschmack in einem Verhältnis zwischen 7:1 bis 15:1 gemischt. Durch die makrobiotische Küche und die Vollwertbewegung hat Gomasio schon vor langer Zeit Einzug in die Reformhäuser und Biomärkte gefunden, man kann es aber auch ganz einfach selbst herstellen. Trotzdem kennen es nur sehr wenige Menschen, so wie ich bis vor Kurzem auch. Allein dafür hat sich die Woche gelohnt, denn gerade bin ich wirklich abhängig davon und streue es über fast jedes herzhafte Essen und jeden Salat. Es sollte übrigens nicht mitgekocht werden.

Vorbereitung | 20 Minuten |
Portionen |
Portionen
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- 2 Stk. Möhren, groß
- 1 Stk. Rote Bete, frisch
- 1 Stk. Apfel
- 1 Stk. Zitrone
- 1 Bund Koriander, frisch
- 1 Stk. Bio-Orangen
- 2 EL Tahini
- 0,5 Stk. Zitrone
- 1 TL Kokosblütensirup, alt. Agavendicksaft
- 1 Prise Salz
- 5 EL Sesam, Bio, ungebleicht
- 0,5 EL Salz, Stein- oder Himalayasalz
Zutaten
Salat
Dressing
Gomasio
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- Für das Gomasio in einer beschichteten Pfanne ohne Fett zunächst das Salz kurz erhitzen, um eventuelle Feuchtigkeit zu trocken. Salz beiseite stellen und in der Pfanne unter ständigem Wenden den Sesam rösten, bis er anfängt zu “knallen”. Achtung, dass der Sesam nicht verbrennt, denn dann wird er ungenießbar. Nun Salz und Sesam zusammen in einen Multizerkleinerer oder Mixer geben und nur kurz mixen. Es sollten nur die Öle des Sesams gelöst werden und seine Struktur sollte noch gut erkennbar sein. Alternativ kannst du auch in einem Mörser zunächst das Salz fein zerstoßen, dann den Sesam hinzugeben und leicht zerquetschen.
- Für das Dressing die Orange heiß abwaschen und mit einer feinen Reibe ca. 1 TL der Schale abreiben. Die Orange anschließend auspressen. In ein hohes, schmales Gefäß Tahini und Orangenschale geben. Nun nach und nach so viel vom Orangensaft unterrühren, bis eine cremig, flüssige Soße entstanden ist. Nur leicht salzen und mit ein paar Spritzern Zitronensaft und Kokosblütensirup abschmecken. Wer die Orangenschale noch zerkleinern möchte, mixt das Dressing kurz mit dem Pürierstab durch.
- Für den Salat die Möhren waschen und ggf. schälen. Die Rote Bete (mit Gummihandschuhen) ebenfalls schälen. Beides entweder mit einem Spiralschneider oder einem Sparschäler in dünne Streifen oder Bänder schneiden.
- Die Zitrone auspressen und den Saft in eine kleine Schüssel geben. Den Apfel waschen, vierteln und das Kerngehäuse herausschneiden. Die Viertel erst in ca. 3 – 5 mm dünne Scheiben und diese in dünne Stifte schneiden. Die Apfelstifte zum Zitronensaft geben und darin wenden.
- Kurz vor dem Servieren den Koriander waschen, die Blättchen abzupfen und grob hacken. Das Gemüse in einer Schüssel mischen. Den Apfel ohne den überflüssigen Zitronensaft hinzugeben. Mit dem Dressing übergießen und mit Koriander bestreuen. Das Gomasio getrennt servieren, so kann jeder nach eigenem Geschmack würzen.
Wer keinen Koriander mag, ersetzt ihn durch glatte Petersilie.
Mhhm, das sieht einfach klasse aus! Ein tolles Rezept 🙂 Werde ich mir merken. Das Dressing ist echt sehr besonders.
Liebe Grüße,
Ela
wie kannst du nur obst in die rohkost packen? hast du bei ayurveda nicht aufgepasst 😉
🙂
Gänzlich “unyuvedisch“ und sooo lecker! 🙂