Warum ich „vegan“ nicht besonders mag
Und alternative Begriffe
Ich bin kein Fan der Wortes „vegan“. Nicht nur scheint es einen großen Teil der Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, sondern für alle, die mit dem Konzept nicht vertraut sind, sagt das Wort gar nichts.
In den USA setzt sich gerade der Begriff „whole foods, plantbased diet“ durch, der sich ins Deutsche wohl am besten mit „vollwertige, pflanzenbasierte Ernährung“ übersetzen lässt. Pflanzenbasiert kann aber wiederum verwirrend sein, denn es gibt durchaus Menschen, die den Hauptanteil ihrer Ernährung mit pflanzlichen Lebensmitteln gestalten, aber trotzdem tierische Produkte in kleinen Mengen verzehren. „Pflanzliche Ernährung“ beschreibt es treffender, klingt aber nicht halb so sexy wie plantbased.
Ich verwende hier bei Happy Planties vorrangig die Begriffe, vegan, pflanzlich und naturnah.
Der Begriff „vegan“ ist nun mal gelernt in Deutschland und hilft Missverständnisse auszuschließen.
Mein veganer Speiseplan
Die 12 Grundsätze
Was meine ich jetzt mit pflanzlich und naturnah? Und wie sieht diese Ernährungsweise bei mir persönlich aus?
Ich habe in den letzten Jahren und Monaten viel experimentiert mit meiner Ernährung. Außerdem habe ich zwei Fortbildungen zu veganer Ernährungsberatung und Sporternährung gemacht, sowie einiges an Büchern gelesen.
Daraus habe ich für mich diese 12 Grundsätze entwickelt.
1
Alle Lebensmittel oder deren Bestandteile sind ausschließlich pflanzlichen Ursprungs.
2
Die wichtigsten Lebensmittelgruppen sind Obst, Gemüse, Nüsse/Kerne/Samen, Hülsenfrüchte und vollwertiges Getreide.
3
Ein möglichst großer Teil der Lebensmittel ist unverarbeitet. Das bedeutet so nah wie möglich an seiner natürlichen Ursprungsform und möglichst frei von Zusätzen.
4
Ein gewisser Teil (je nach Saison und Laune) der Lebensmittel wird roh verzehrt.
5
Die Vielfalt ist so groß wie möglich. Die „Daily Dozen“ (s. Ressourcen) bieten eine gute Orientierung.
6
Der Verzehr von Zucker (raffinierter Zucker und alle Zuckerersatzstoffe) und Salz wird auf ein Minimum reduziert. Natürlich vorkommende Fructose (in Früchten) ist davon ausgeschlossen.
7
Raffinierte Öle und Fette werden ebenfalls auf ein Minimum reduziert. Natürlich vorkommende Öle und Fette (z.B. Nüsse und Avocado) sind davon ausgeschlossen und werden regelmäßig verzehrt.
8
Die Trinkmenge pro Tag beträgt je nach Wetter und Aktivität zwischen 2 und 4 Litern. Sie setzt sich aus Wasser und ungesüßten Tees zusammen.
9
Alkohol und Nikotin sind Nervengifte und sind nicht Bestandteil einer gesunden Lebensweise. Die Folgen kann selbst die gesündeste Ernährung nicht wettmachen.
10
Ärztlich verordnete Supplemente können sinnvoll sein, wenn ein nachgewiesener Mangel z.B. durch frühere, schlechte Ernährung oder Krankheiten besteht. B12 muss immer supplementiert werden.
11
Ich bin ein Mensch. „Fehler“ und Schwächen gehören zu mir. Ich habe jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit mich für gesunde Lebensmittel zu entscheiden.
12
Gesunde Nahrung ist Lebenselixier und macht Spaß!
Diese Liste erhebt weder Anspruch auf irgendeine Art der Vollständigkeit, noch ist sie die Glücksformel für jeden. Jeder Mensch, jeder Körper ist anders. Einige Körper blühen mit 100% Rohkost auf, andere Körper sind nicht dafür geschaffen. Jede traditionelle, alte medizinische Lehre, egal ob chinesisch (TCM) oder indisch (Ayurveda) sieht das genauso.
Ressourcen
„Daily Dozen“ sind zwölf Nahrungsmittelgruppen und Verhaltensweisen, die vom amerikanischen Arzt Dr. Michael Greger in seinem Buch „How not to die“ beschrieben wurden. Das Buch ist mittlerweile auch auf Deutsch* erhältlich.
Die Liste der „Daily Dozen“ gibt es auch als interaktive gratis App für Android und iPhone.
*affiliate-Link: Bestellt ihr das Buch über diesen Link bei Amazon, erhalte ich eine kleine Provision von Amazon, die ich in das Hosting von Happy Planties investiere. Ihr zahlt selbstverständlich nur den normalen Preis.
Hallo Sara, ich bin gerade zufällig auf deine Seite gestoßen und bin ganz begeistert von deinen 12 Grundsätzen. Du klingst so überzeugt davon und scheinst das auch so umzusetzen. Ich kenne diese Regeln schon lange, da ich viele bekannte Bücher über vegane Ernährung gelesen habe und mich seit über 4 Jahren vegan ernähre. Aber wirklich plantbased gesund umzusetzen, fallt mir sehr schwer. Vielleicht finde ich bei Dir noch Motivation, um mich richtig gesund vegan zu ernähren.
Viele Grüße Peggy
Liebe Peggy,
wie schön, dass du zufällig hier gelandet bist! Und klasse, dass du schon seit 4 Jahren vegan lebst 🎉
Ich hoffe, dass Happy Planties dir Inspiration und Mut geben kann ❤️
Hör gerne auch in die älteren Episoden vom Neuanfang Podcast rein! Inzwischen spielt vegane Ernährung dort keine Rolle mehr, aber in den ersten 1,5 Jahren (zwischen Episode 000 – 073) gibt es einige Folgen zu veganer Ernährung.
Viel Freude beim Lesen & Hören!
Liebe Grüße, Sara
Hallo Sara,
da ich gerade faste und danach meine Ernährung umstellen will, bin ich zufällig auf Deine Seite gestoßen. Die 12 Grundsätze finde ich schon sehr schlüssig.
Allerdings schreibst Du von „ungesüßten Tees“. Die schmecken mir nun überhaupt nicht. Ich habe mir fürs Fasten eine Auswahl leckerer Kräutertees gekauft und süße die ein wenig mit Stevia. Spricht da etwas gegen?
Liebe Grüße Johannes
Lieber Johannes,
klasse, dass du auf eine gesunde Ernährung umstellen möchtest!
Zu Stevia (ob mit oder ohne Zusammenhang mit dem Fasten) kann ich dir leider nichts sagen, weil ich mich damit nicht auskenne.
Ich weiß nur aus Erfahrung, dass sich das Geschmacksempfinden verändern kann, vor allem, wenn man hauptsächlich unverarbeitete Lebensmittel isst. Dementsprechend kannst du dich ja vielleicht Stück für Stück an die ungesüßten Tees herantasten.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit der Umstellung!
Liebe Grüße,
Sara